10 Jahre Einsatz für den Fairen Handel in Leipzig
Vor 10 Jahren wurde Leipzig als erste sächsische Stadt mit dem Titel "Fairtrade-Town" ausgezeichnet. Das Engagement zur Unterstützung des fairen Handels ist seitdem stetig gewachsen. Zum Jahrestag der Titelverleihung würdigte Transfair Deutschland e.V. die Arbeit der Stadtverwaltung und der Steuerungsgruppe "Leipzig handelt fair" mit einer Jubiläumsurkunde. Ebenfalls aus diesem Anlass ist im Stadtbüro bis zum 25. Oktober 2012 eine kleine Ausstellung zum Thema Fairer Handel zu sehen.
Für den Titel "Fairtrade-Town" muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen. Dazu gehören neben einem Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels die Arbeit einer lokalen Steuerungsgruppe zur Koordination von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem aber müssen sich ausreichend Partner in Einzelhandelsgeschäften und der Gastronomie beteiligen, die mindestens zwei gesiegelte Produkte aus fairem Handel anbieten.
Vielfältiges Engagement in der Stadt
"Dass diese Voraussetzungen nach wie vor erfüllt sind, konnten wir in diesem Frühjahr erfolgreich nachweisen. Aber auch darüber hinaus arbeiten die Akteure des Netzwerks auf vielfältige Weise für ihr Anliegen", kommentierte Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und nannte als Beispiele den überarbeiteten fairen Einkaufsführer, die Umstellung auf faire Sportbälle in Schul- und Vereinssport und die Beschaffung von Berufskleidung aus nachweislich fairer Produktion.
Sonderpreis für faire Straßenbahn
Für das Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Markkleeberg "Fairer Handel verbindet Städte – Fairer Handel verbindet Menschen" erhielt Leipzig am 23. September den mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis im Wettbewerb "Hauptstadt des Fairen Handels" der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Eine besonders gestaltete Straßenbahn warb auf der Linie 11 zwischen Schkeuditz, Leipzig und Markkleeberg ein Jahr lang für den Kauf zertifizierter Fairtrade-Produkte als einfache und direkte Möglichkeit, faire Handelspraktiken und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Arbeiter und Kleinbauernfamilien in den südlichen Ländern zu fördern.
"Die enorme Vielfalt der Aktionen und Leipzigs große Kontinuität bei der Arbeit für den Fairen Handel sind besonders wichtig, um das Anliegen zu vermitteln", würdigte Fairtrade-Ehrenbotschafter und ehemaliges Vorstandsmitglied von TransFair e.V. Manfred Holz die geleistete Arbeit. „Wir freuen uns über dieses langjährige Engagement und werden es auch künftig gern und unbürokratisch unterstützen."
Info-Container zu Nachhaltigkeitszielen auf dem Augustusplatz
Die Kampagne Fairtrade-Towns bietet der Stadt Leipzig auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, Sustainable Development Goals – SDG´s, zu deren Unterstützung sich die Stadt mit einem Ratsbeschluss im Januar 2017 bekannt hat. Unter dem Motto "global denken, lokal handeln" leistet die Stadt mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung für die jetzige und die künftigen Generationen.
Globales Denken, verbunden mit konkretem Handeln vor Ort würdigte auch Leipzigs Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold, der sich als Botschafter des Netzwerks "Leipzig handelt fair" engagiert: "Ich gratuliere dem Netzwerk "Leipzig handelt fair" ganz herzlich! So, wie sich der Zoo besonders für den Erhalt der Arten und ihrer Lebensräume weltweit einsetzt, so tut es das Netzwerk Leipzig handelt fair in Bezug auf sozial- und umweltverträgliche Produktionsbedingungen in den Ländern des globalen Südens. Der Kauf Fairtrade-zertifizierter Produkte bietet die Sicherheit, dass dort ein auskömmliches Leben möglich ist und zum Abbau von Fluchtursachen beigetragen wird."
Vom 2. bis zum 7. Oktober wird auf dem Leipziger Augustusplatz ein Informationsstand der SKEW Station machen. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung informiert die SKEW über die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele und was jede und jeder Einzelne zu deren Erreichung beitragen kann. Begleitend informieren verschiedene Leipziger Initiativen über ihre Aktivitäten dazu vor Ort.
Zweite Ausgabe der fairen Modewoche
Das Netzwerk "Leipzig handelt fair" plant vom 11. bis zum 17. Oktober 2021 die zweite faire Modewoche in Leipzig. Die Aktionstage bieten Gelegenheit, sich über faire und nachhaltige Mode zu informieren. Dazu gehören eine Stadtführung zum Thema Slow Fashion, ein Filmabend im Felsenkeller und eine Slow Fashion-Tour durch Lindenau, eine Podiumsdiskussion zu Möglichkeiten und Grenzen fairer Kleidung sowie eine Galerieausstellung „Fair Fashion Show Room“. Das Programm findet sich unter www.fairfashionlab.de.